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03.09.2008

Stadtwerke investieren 18 Mio. Euro in kommunales Gemeinschaftskraftwerk

Spatenstich in Lünen Soest/Lünen. In Anwesenheit von Christa Thoben, Ministerin für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit erfolgt heute der offizielle Spatenstich für das kommunale 750 MW-Steinkohlekraftwerk der Trianel am Standort Lünen mit einer Bausumme von 1,4 Milliarden Euro. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Soest, Alfons Bröker: „Im Netzwerk von Trianel konnten wir durch die Bündelung von Interessen und mit vereinten Kräften ein derartiges Großprojekt realisieren, das sonst nicht möglich gewesen wäre.“ An dem ersten rein kommunal getragenen Steinkohlekraftwerk sind neben der Stadtwerke Soest GmbH und der Trianel European Energy Trading GmbH 29 weitere Stadtwerke und Regionalversorgungsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Die Stadtwerke Soest halten eine Leistungsscheibe von 10 MW, die einer Produktion von rund 70 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspricht. Alfons Bröker kommentierte den feierlichen Anlass folgendermaßen: "Dieser Spatenstich ist ein bedeutender Augenblick für die Zukunftssicherung der Stadtwerke, aber dennoch nicht mehr als eine Etappe auf dem Weg dorthin. Vor den Gesellschaftern liegt in den kommenden vier Jahren bis zur Fertigstellung des Kraftwerkes noch viel harte Arbeit. Sie werden die Entwicklung in den verschiedensten Arbeitsgruppen begleiten."
 

 

Im Klimaschutz, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Versorgungssicherheit, gehört dieses Kraftwerk zu den Modernsten der Welt. Ein Wirkungsgrad von rund 46 Prozent bedeutet ein Plus von 16 Prozent gegenüber herkömmlichen Kohlekraftwerken im Bundesdurchschnitt. "Neben diesem hohen Wirkungsgrad sind bei dem Bau der Anlage bereits Nachrüstungsmöglichkeiten für eine zukünftige CO2-Abscheidung eingeplant", unterstreicht Bröker den hohen umwelttechnischen Standard des Kraftwerkes. In Emissionswerten ausgedrückt, bedeutet dies, dass statt der 1.050 g CO2 pro Kilowattstunde (kWh) bei konventionellen Kraftwerken bei dem Trianel Kraftwerk in Lünen nur 730 g CO2 pro kWh anfallen. Auf das Jahr bezogen spart die neue Anlage für Soest mehr als 20.000 t CO2 ein. Ein deutlicher Gewinn für die Umwelt, der bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit erreicht wird.

 

Vor dem Hintergrund, dass derzeit rund 80 Prozent der Kraftwerkskapazitäten von den vier großen Versorgungsunternehmen gehalten werden, ist der Bau um so wichtiger für den Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt.  Bröker: „Dieses hochmoderne Kraftwerk wird voraussichtlich 2012 ans Netz gehen und sowohl für mehr Wettbewerb im Stromerzeugungsmarkt als auch für Versorgungssicherheit sorgen. Die aktuelle Kaukasuskrise zeigt einmal mehr die Notwendigkeit, die Versorgung auf eine möglichst breite Rohstoffbasis zu stellen." Die Stadtwerke Soest haben ihre Kraftwerksbeteiligungen sorgfältig unter diesem Gesichtspunkt ausgewählt. Nach der Beteiligung an dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop und der beschlossenen Beteiligung an dem Offshore Windpark vor Borkum verkörpert das Steinkohlekraftwerk die dritte Säule der Erzeugungskapazitäten. Steinkohle kann aus vielen Ländern der Welt problemlos bezogen werden und ist damit nicht so krisenanfällig.

 

Die Stadtwerke Soest sind mit einem Investitionsanteil von 18 Millionen Euro an dem Kraftwerk beteiligt. Die 10 MW Kraftwerksscheibe deckt rund ein Drittel des Bedarfes der Soester Stadtwerke.

 

 

 

 

 
 

 

Bei dem symbolischen Spatenstich: Alfons Bröker, Geschäftsführer der Stadtwerke Soest GmbH / Manfred Ungethüm, Geschäftsführer der Trianel Power Kohlekraft Lünen GmbH & Co. KG