Im Klimaschutz, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Versorgungssicherheit, gehört dieses Kraftwerk zu den Modernsten der Welt. Ein Wirkungsgrad von rund 46 Prozent bedeutet ein Plus von 16 Prozent gegenüber herkömmlichen Kohlekraftwerken im Bundesdurchschnitt. "Neben diesem hohen Wirkungsgrad sind bei dem Bau der Anlage bereits Nachrüstungsmöglichkeiten für eine zukünftige CO2-Abscheidung eingeplant", unterstreicht Bröker den hohen umwelttechnischen Standard des Kraftwerkes. In Emissionswerten ausgedrückt, bedeutet dies, dass statt der 1.050 g CO2 pro Kilowattstunde (kWh) bei konventionellen Kraftwerken bei dem Trianel Kraftwerk in Lünen nur 730 g CO2 pro kWh anfallen. Auf das Jahr bezogen spart die neue Anlage für Soest mehr als 20.000 t CO2 ein. Ein deutlicher Gewinn für die Umwelt, der bei gleichzeitig hoher Wirtschaftlichkeit erreicht wird.
Vor dem Hintergrund, dass derzeit rund 80 Prozent der Kraftwerkskapazitäten von den vier großen Versorgungsunternehmen gehalten werden, ist der Bau um so wichtiger für den Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt. Bröker: „Dieses hochmoderne Kraftwerk wird voraussichtlich 2012 ans Netz gehen und sowohl für mehr Wettbewerb im Stromerzeugungsmarkt als auch für Versorgungssicherheit sorgen. Die aktuelle Kaukasuskrise zeigt einmal mehr die Notwendigkeit, die Versorgung auf eine möglichst breite Rohstoffbasis zu stellen." Die Stadtwerke Soest haben ihre Kraftwerksbeteiligungen sorgfältig unter diesem Gesichtspunkt ausgewählt. Nach der Beteiligung an dem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk in Hamm-Uentrop und der beschlossenen Beteiligung an dem Offshore Windpark vor Borkum verkörpert das Steinkohlekraftwerk die dritte Säule der Erzeugungskapazitäten. Steinkohle kann aus vielen Ländern der Welt problemlos bezogen werden und ist damit nicht so krisenanfällig.
Die Stadtwerke Soest sind mit einem Investitionsanteil von 18 Millionen Euro an dem Kraftwerk beteiligt. Die 10 MW Kraftwerksscheibe deckt rund ein Drittel des Bedarfes der Soester Stadtwerke.