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10.03.2020

Neubau eines Digitalen Lern- und Arbeitszentrums an der Werkstraße geplant

Soest. Es ist ein für Soest einmaliges und innovatives Projekt: In einem Neubau an der Werkstraße nördlich des Bahnhofs soll ein Digitales Lern- und Arbeitszentrum (DiLAS) entstehen, das Arbeits-, Bildungs- und Kreativangebote für die Bürgerinnen und Bürger bündelt. Damit wäre es ein sichtbares Zeichen für Soests Weg von der Dienstleistungsgesellschaft zur digitalisierten Wissensgesellschaft und würde Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus entfalten. Die Stadt Soest, die Stadtwerke Soest und die Volkshochschule Soest als treibende Kräfte haben jetzt im Kontext der Regionale 2025 den ersten Förderantrag für die Errichtung des DiLAS gestellt.
 
Vorstellung der Pläne für das DiLAS - Stadt Soest, Stadtwerke Soest, VHS Auf dem Baugrundstück des DiLAS nördlich des Soester Bahnhofs: Thomas Nübel (Abteilungsleiter Bildung und Sport der Stadt Soest), Maik Draxler (Arbeitsgruppenleiter Stadtentwicklung der Stadt Soest), Dr. Hannah Hinrichs (Leiterin des Stadtlabors), Peter Wapelhorst (Erster Beigeordneter der Stadt Soest), André Dreißen (Geschäftsführer der Stadtwerke Soest) und Christina Reimer (Projektbeauftragte der Stadtwerke Soest).
 

Die Projektidee von DiLAS baut auf der Gewissheit auf, dass der digitale Wandel Gesellschaftsstrukturen und Arbeitsbedingungen verändert. Die Digitalisierung ist dabei als gesamtgesellschaftlicher Prozess zu begreifen, der kontinuierlich und dauerhaft gelebt und im Sinne des lebenslangen Lernens aktiv vorangetrieben werden muss. Das DiLAS wird für diesen Prozess in Soest eine entsprechende Infrastruktur bieten, und zwar gleichermaßen für die Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen – Räume, Technik, Veranstaltungen, Dienstleistungen, Vernetzungs- und Bildungsmöglichkeiten.  

Der konzeptionelle Grundgedanke liegt in der bewussten, engen inhaltlichen, räumlichen und personellen Verzahnung der drei Kernelemente „work – learn – try“, wodurch ein neuartiges Angebot für Südwestfalen in einem maßgeschneiderten Neubau geschaffen wird, das darauf ausgelegt ist alle gesellschaftlichen Ziel- und Altersgruppen anzusprechen.


Das DiLAS beruht auf drei Säulen:

•    Für den Bereich „work“ und als erste Säule steht eine Infrastruktur mit ergänzenden Unterstützungsleistungen für Unternehmen und Selbstständige (InnovationFarm mit Coworking Space). „Der Bereich ‚work‘ bietet nicht nur Start-Ups eine flexible Infrastruktur, sondern auch Freelancern und etablierten Unternehmen der Region“, so André Dreißen, Geschäftsführer Stadtwerke Soest. Themen wie Weiterbildung über Trainings, Workshops und Coachings sowie die Beratung bei unternehmerischen Standardprozessen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. Die in der praktischen Umsetzung angestrebte inhaltliche, räumliche und personelle Verzahnung mit den Bausteinen „learn“ und „try“ nutzt gezielt Synergien und eröffnet somit vielfältige Möglichkeiten.

•    Die zweite Säule („learn“) bildet die Lernwerkstatt. „Im Bereich ‚learn‘ werden neue digitale Lernkonzepte mit anderen Bereichen verknüpft und ausprobiert“, so Peter Wapelhorst, Erster Beigeordneter der Stadt Soest. Insbesondere die heimische VHS wird neuartige und flexible Lernmethoden und –konzepte entwickeln, erproben und anbieten, welche die Veränderungen durch die Digitalisierung berücksichtigt und ihre Möglichkeiten nutzt. Sie sollen mit einer neuen didaktisch-methodischen Ausrichtung das bestehende Angebot der VHS deutlich erweitern. Nachhaltige Kooperationsstrukturen mit lokalen Partnern wie der Fachhochschule Südwestfalen sichern ein breites Fort- und Weiterbildungsangebot für alle Ziel- und Altersgruppen.

•    Im Stadtlabor, der dritten Säule „try“, wird der digitale Wandel im Dialog mit den Bürgern diskutiert, verhandelt und aktiv gestaltet. Zurzeit ist das Stadtlabor in einem Ladenlokal in der Marktstraße eingerichtet. Es würde mit der Inbetriebnahme des DiLAS in den Neubau an der Werkstraße umsiedeln. „Das DiLAS bietet die Chance, Zukunftstechnologien erlebbar zu machen – und in guter Atmosphäre über Wünsche und Ziele der Stadtgesellschaft zu diskutieren“, so die Leiterin des Stadtlabors Dr. Hanna Hinrichs. Im Rahmen von Citizen Science Projekten können die Bürgerinnen und Bürger – bei Bedarf mit qualifizierter personeller Unterstützung –mit den Möglichkeiten der Digitalisierung Lösungen für heutige und zukünftige Probleme finden. Mit der schrittweisen Etablierung einer digitalen Community, die beispielsweise in Experimentierräumen oder Fablabs Projekte entwickelt und umsetzt, wird die vernetzte Zusammenarbeit in der Soester Stadtgesellschaft weiter intensiviert. Ziel des Stadtlabors ist es, das gemeinschaftliche Erleben, den Austausch von Ideen sowie die Reflexion von Inhalten und Themen zu fördern.

Zur erfolgreichen Umsetzung dieses ganzheitlich konzeptionellen Ansatzes mit der engen Verzahnung der Themenfelder „work – learn – try“ sind auch passgenaue Räumlichkeiten erforderlich. Dazu ist auf dem Stadtwerkegelände auf der Nordseite des Soester Bahnhofs in herausragender Lage am Stadtzentrum mit idealer lokaler und regionaler Erreichbarkeit ein flexibel nutzbarer, maßgeschneiderter Neubau mit nachhaltiger, barrierefreier und multifunktionaler Gestaltung als Lern-, Wissens- und Arbeitsort geplant. Neben der Stadt Soest – einschließlich ihrer VHS – bringen die Stadtwerke Soest unter anderem ihre Kompetenzen bei der Unterstützung von Start-Ups oder beim Networking ein. Die enge Vernetzung mit Kammern, verschiedenen Bildungsträgern und wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Akteuren ist ebenso beabsichtigt wie die Einbeziehung regionaler Partner.

Mit dem DiLAS kann eine nachhaltige Stärkung des Wirtschafts- und Wohnstandortes Soest, seiner Nachbarkommunen und der gesamten Region Südwestfalen erreicht werden. Durch die Schaffung dieses in der Form bisher fehlenden Angebots bietet sich die Chance, konkrete Herausforderungen des ländlichen und urbanen Raums mit neuen, digitalen Lösungen zukunftsfähig zu gestalten. Es entsteht ein einzigartiger Ort für die Bürgerschaft, die Wirtschaft und die Wissenschaft zur Umsetzung digitaler Innovationen, realer Projekte, neuer Bildungsinhalte und -formate sowie neuartiger Arbeitsmethoden und -plätze. Durch die Adaptierbarkeit des Projekts DiLAS wird in Soest ein Prototyp entwickelt, der Vorbildcharakter für viele Kommunen mit ähnlicher Ausgangslage hat.

Die inhaltliche Ausgestaltung der in hohem Maße anpassungs- und entwicklungsfähigen Angebote wird ein elementarer Baustein sein, um zukünftigen Ansprüchen gerecht zu werden. Hier wird im weiteren Planungsprozess und bei weiteren Förderanträgen der Fokus liegen.